So verhindern Sie das Akku-Aus im Winter

Am Wochenende sinken die Temperaturen, und das macht iPhone und Co. zu schaffen. Mit einfachen Tricks lässt sich die Laufzeit der Akkus bei Kälte verlängern.

Für viele Smartphone-Nutzer gehört es zum Winter wie Glühwein oder Grippe: Es ist knackig kalt, man ist draußen unterwegs und will Schnappschüsse vom Schnee machen, plötzlich schaltet sich das Handy ab. Und das, obwohl der Akku noch 20, 30 oder gar 50 Prozent Kapazität angezeigt hat. Ist das Gerät kaputt? Muss der Stromspeicher ausgewechselt werden?

In der Regel ist das im Winter kein Grund zur Sorge, denn schuld ist meist die Chemie. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt werden die chemischen Prozesse im Akku stark verlangsamt, der Innenwiderstand steigt. Im schlimmsten Fall kann das so weit gehen, dass die vom Akku gelieferte Spannung nicht mehr ausreicht, um die Elektronik des Handys ausreichend mit Energie zu versorgen. Das Resultat: Das Handy schaltet sich ab.

Nur Apple gibt eine Betriebstemperatur an

Wann das geschieht, hängt vom jeweiligen Fabrikat, der Kapazität des Akkus, der von der Elektronik benötigten Energiemenge und der Temperatur der Umgebung ab. Mit konkreten Angaben, in welchen Temperaturbereichen ihre Geräte zuverlässig funktionieren, halten sich die meisten Handyhersteller zurück. Von den drei Marktführern gibt lediglich Apple solche Daten an. iPhones haben demnach eine Betriebstemperatur von 0 bis 35 Grad.

Ein - allerdings längst nicht mehr aktueller - Test der finnischen Zeitschrift "MikroPC" zeigte 2012 ein sehr uneinheitliches Bild. Manche der damals getesteten Smartphones schalteten sich erst bei minus 20 bis minus 30 Grad selbst ab. Andere hatten schon bei minus fünf Grad Probleme und schalteten bei minus zehn Grad ab. Das sind Temperaturen, die man im deutschen Winter auch in der Tiefebene problemlos unterschreitet.

Aber bis zur Selbstabschaltung muss es nicht kommen. Die folgenden Tipps helfen, das Smartphone auch bei winterlichen Temperaturen einsatzbereit zu halten:

  • Der wichtigste Tipp ist der einfachste: Tragen Sie Ihr Smartphone unterwegs möglichst nah am Körper, wo es schön warm ist. Auf jeden Fall aber sollten Sie es in eine Innentasche stecken und nicht irgendwo außen am Körper oder in der Hand tragen. Dann merkt der Akku gar nicht, dass es kalt ist, und bleibt fit.
  • Wenn Sie noch keines haben, schaffen Sie sich ein Bluetooth-Headset oder Bluetooth-Kopfhörer an. So etwas werden Sie möglicherweise sowieso irgendwann brauchen, da immer mehr Smartphones ohne Kopfhörerbuchse hergestellt werden. Der Vorteil im Winter: Wenn Sie über ein solches Headset telefonieren, kann das Handy in der Tasche bleiben. Zwischen Telefonaten sollte das Headset dann wieder zum Aufwärmen eingepackt werden.
  • Neben der Selbstabschaltung kann ein weiteres Problem die Handys im Winter plagen: Gelangt ein ausgekühltes Telefon in einen gut beheizten Raum, kann sich Kondensationsfeuchtigkeit bilden. Das ist nicht nur lästig, sondern kann auch gefährlich werden, wenn die Kondensation an den elektronischen Komponenten im Inneren des Handys auftritt. Man sollte das Handy deshalb nur langsam auf Raumtemperatur bringen. Legen Sie es dazu nicht auf eine Heizung, denn auch das könnte den elektronischen Komponenten schaden. Im Zweifel empfiehlt es sich, das Gerät zur Sicherheit abzuschalten, bis es durchgewärmt ist.
  • Sollte das Telefon nass geworden sein oder starke Kondensation zeigen, gilt als Grundregel: stromlos machen. Wenn sich der Akku entfernen lässt, sollte man ihn aus dem Gerät entfernen, andernfalls das Handy komplett abschalten. So lässt sich verhindern, dass ein Kurzschluss dem Gerät Schaden zufügt. Dann langsam aufwärmen.
  • Wenn es sich partout nicht zu vermeiden ist, das Smartphone in der Kälte zu benutzen, stecken Sie es in einem Smartphone-Hülle aus Neopren, Filz oder Wolle. Diese Stoffe bremsen das Auskühlen. Damit Sie keine kalten Finger bekommen, wenn Sie auf den Touchscreen tippen wollen, gibt es sich spezielle Touchscreen-Handschuhe. Die werden etwa durch eingewobene Silberfäden so leitfähig gemacht, dass sie vom Bildschirm wie echte Finger erkannt werden. Im Zweifel ließe kann auch mit einem Würstchen getippt werden, wie unser Test solcher Handschuhe zeigte.