Wie stehen Tech-Giganten wie Apple und Google zum Umweltschutz?

Immer mehr Menschen achten aktiv auf Umweltschutz. Auch Tech-Riesen wie Apple und Google möchten sich für eine "nachhaltigere Zukunft" einsetzen.
Der Klimawandel betrifft uns alle. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher beschäftigen sich daher aktiv mit Umweltschutzthemen. Besonders für jüngere Semester sind Umwelt- und Klimaschutz wichtig. Laut einer Umfrage im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) und des Bundesumweltministeriums (BMUV) sehen 71 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren der Zukunft in diesem Bereich jedoch pessimistisch entgegen.

"Junge Menschen blicken optimistisch in ihre persönliche Zukunft, sorgen sich jedoch stark um die Zukunft unseres Planeten", erklärt Bundesumweltministerin Steffi Lemke (54). "Letzteres muss uns gerade in der Politik eine Verpflichtung sein, in Zeiten akuter Krisen weiterhin die langfristigen Herausforderungen im Blick zu behalten und dafür Lösungen zu finden." Auch manch Tech-Riese versucht Teil einer solchen Lösung zu sein. Hier einige Pläne, die Giganten wie Apple und Google unter anderem verfolgen.

In acht Jahren komplett CO2-frei
Google arbeite an einer "nachhaltigeren Zukunft", wie es auf der Homepage des Unternehmens heißt. Diese Nachhaltigkeit sei für den Tech-Riesen "eine der wichtigsten Prioritäten" und man wolle "mit gutem Beispiel vorangehen". Und auch Lisa Jackson, Nachhaltigkeits-Chefin bei Apple, betont: "Bei allem, was wir tun, berück­sich­tigen wir unsere Auswirkungen auf die Menschen und den Planeten."

Bereits 2007 hat Google sich der CO2-Neutralität verpflichtet und gleicht seinen Energiebedarf seit 2017 laut eigenen Angaben komplett mit erneuerbaren Energien aus. Apple gibt ebenso an, klimaneutral an allen Standorten zu arbeiten. Im Juli 2020 hat der Hersteller angekündigt, bis 2030 auch eine Klimaneutralität der gesamten Zulieferkette und jedes Produkts zu gewährleisten. Man wolle die Emissionen bis zu diesem Jahr zudem um 75 Prozent reduzieren und an weiteren Lösungen für die verbleibenden 25 Prozent arbeiten.

Google-Chef Sundar Pichai (49) erklärte im September 2020, dass der Konzern ebenfalls bis 2030 seinen kompletten Energiebedarf mit CO2-freier Energie decken wolle. Dazu zähle laut Google die gesamte Wertschöpfungskette - darunter wie bei Apple auch die Hardwareprodukte für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Aktuell forscht Google nach Technologien, um CO2-freie Energie zu erzeugen und zu speichern - und unter anderem in Zusammenarbeit mit der Politik einen baldigen Umstieg auf entsprechende Systeme zu ermöglichen. Im Mai 2021 stellte der Konzern beispielsweise ein Projekt vor, um Erdwärme zu nutzen und so etwa den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren.

Ein recyceltes iPhone?
Ebenfalls spielt Recycling eine immer wichtigere Rolle. Apple plant demnach, "eines Tages" jedes Produkt - vom iPhone bis zur Apple Watch - komplett aus erneuerbaren oder recycelten Materialien herzustellen. Erst kürzlich teilte der Konzern mit, dass im vergangenen Jahr etwa 59 Prozent des verwendeten Aluminiums aus recycelten Quellen stammte und 45 Prozent recycelte Seltene Erden genutzt wurden. Bis 2025 soll darüber hinaus bei den Verpackungen der Produkte kein Kunststoff mehr genutzt werden.

Ähnliche Pläne verfolgt auch Google. Alle "Made by Google"-Produkte bestehen demnach seit 2020 zu einem Teil aus recycelten Materialien. Bis 2025 sollen mindestens 50 Prozent des Kunststoffs in den Geräten aus recyceltem oder wiederverwendbarem Material bestehen. Ebenfalls bis 2025 sollen zudem alle Verpackungen wie bei Apple komplett frei von Kunststoff sein.

Sowohl Apple als auch Google bieten zudem unter anderem Trade-In-Programme. Kundinnen und Kunden können alte Smartphones in Zahlung geben. So erhalten sie nicht nur ein neues Gerät zu einem vergünstigten Preis. Die Altgeräte können daraufhin auch recycelt werden oder gehen an einen neuen Besitzer. Apple stellt etwa seit wenigen Wochen in Deutschland sogenannte refurbished iPhones direkt vom Hersteller zur Verfügung. Dabei handelt es sich um generalüberholte Geräte zu einem vergünstigten Preis. Die meisten der Smartphones dürften wohl aus dem Trade-In-Programm stammen.

"Wir handeln mit Dringlichkeit, und wir handeln gemeinsam. Aber Zeit ist keine erneuerbare Ressource und wir müssen schnell handeln, um in eine grünere und gerechtere Zukunft zu investieren", erklärte Apple-Chef Tim Cook (61) im Oktober 2021. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht nur schöne Worte sind und das Tech-Unternehmen aus Cupertino sowie Google ihre Vorhaben auch umsetzen können.