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Die Hälfte der von der Unternehmensberatung Deloitte Befragten plant Ausgaben auf Vorjahreshöhe. 36 Prozent würden für ihr Wunsch-Smartphone sogar mehr ausgeben als 2021.

Bei Smartphone, Streaming und Internet wollen die deutschen Verbraucher einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte zufolge nicht sparen. "Für das gewünschte Endgerät würden sogar 36 Prozent mehr ausgeben als noch 2021", teilte Deloitte mit. Nur 14 Prozent wollten ihre Ausgaben für Geräte senken. Trotz Inflation und Wirtschaftseinbruch gebe es bei digitalen Konsumgütern kein Anzeichen für Konsumverzicht: Die Branche könne weiterhin mit stabilen Umsätzen rechnen, sagte Deloitte-Branchenexperte Tim Bottke.

Für die Studie hatte Deloitte im Juni und Juli über 38.000 Personen in 22 Ländern befragt, darunter 2.000 in Deutschland. Hierzulande hatten 92 Prozent der Befragten ein Smartphone, 76 Prozent einen Laptop und 58 Prozent ein Tablet. Jeder vierte Befragte besitze inzwischen eine Smartwatch, jeder fünfte einen Fitness-Tracker.

Nachhaltige Smartphones bleiben ein Nischenprodukt
Nachhaltigkeit sei den Befragten beim Kauf eines neuen Smartphones unwichtig. Entscheidend sei für vier von zehn Befragten in Deutschland die Akkulaufzeit, gefolgt von der Bedienbarkeit (27 Prozent) und der Kameraqualität (26 Prozent).

"Für nur fünf Prozent ist die CO2-Bilanz und für drei Prozent die Reparaturfreundlichkeit kaufentscheidend. Gerade einmal zwei Prozent achten auf die Verwendung recycelter Materialien", teilte Deloitte mit. Damit ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und deren Wert in dem Bereich deutlich weiger ausgeprägt als in anderen.

Denn laut Deloitte ist generell für 63 Prozent der Verbraucher Nachhaltigkeit auch in der aktuellen Situation "ziemlich" oder "sehr wichtig" bei der Kaufentscheidung. Außerdem geben aktuell 23 Prozent der Studienteilnehmer an, mehr nachhaltige Produkte zu kaufen als im Vorjahr. Allerdings wird bei Lebensmitteln Nachhaltigkeit deutlich stärker gewichtet als bei anderen Konsumgütern. Bei Lebensmitteln sind Konsumenten natürlichen Inhaltsstoffe (78 Prozent) und Tierwohl (77 Prozent) besonders wichtig. Häufig genannte Gründe sind höheres Vertrauen in Produkte und Qualität (31 Prozent) sowie Produktinformationen, zum Beispiel auf Etiketten (24 Prozent).

Kein Geiz aber Akzeptanz für Werbung bei Streaming-Abos
Das Gros der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher will das Budget für Medien-Abos nicht reduzieren. Der Nutzeranteil kostenpflichtiger Dienste sei im Vergleich zum Vorjahr von 61 auf 65 Prozent gestiegen, der Zuwachs der Abos hierzulande habe "noch nicht seinen Scheitelpunkt überschritten", heißt es in der Studie.

Allerdings habe sich das Wachstum im hart umkämpften Streaming-Markt verlangsamt. Für die Anbieter rückten deshalb Streaming-Angebote mit Werbung in den Fokus, "um mit günstigeren oder sogar kostenfreien Einstiegsmöglichkeiten neue Anreize zu schaffen". Das sei in den USA und in Asien schon erprobt.

In Deutschland können sich der Studie zufolge 31 Prozent der Befragten jedoch den Einstieg ins Streamen mit Werbeunterbrechung vorstellen. Die Bereitschaft dazu ist in den jüngeren Alterssegmenten besonders hoch. Die Anbieter haben das auch erkannt. Zum Beispiel bietet Netflix demnächt eine neue Version mit Werbeanzeigen an, die günstiger als das bisherige Basis-Abo ist. In Deutschland werde der Dienst mit Werbung 4,99 Euro im Monat kosten und ab 3. November verfügbar sein, kündigte Netflix-Manager Greg Peters an. Die Angebotsvariante Model mit Anzeigen wird zunächst in zwölf Ländern eingeführt, darunter auch Frankreich, Großbritannien und USA.