Wenn Samsung sein faltbares Smartphone fertig gestellt und in die Serienproduktion gegeben hat, wird zunächst nur ein Marktstart mit angezogener Handbremse erfolgen. Bei einem Erfolg des Testlaufs strebt der Hersteller einen jährlichen Veröffentlichungsturnus an.
Der erste Schritt ist getan, in der vergangenen Woche hat Samsung den Prototyp seines faltbaren Smartphones der Öffentlichkeit präsentiert. Nähere Details zum Produkt selbst und wann mit der Veröffentlichung zu rechnen ist, haben die Koreaner hingegen nicht verraten. Im Interview mit der koreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zeigt sich Mobile-Chef D.J. Koh aber durchaus redselig, mit dem Marktstart des finalen Produkts sei in der ersten Jahreshälfte 2019 zu rechnen. Zunächst will Samsung eine Million Einheiten produzieren, sollte sich ein Bedarf absehen, könnten aber auch noch mehr Geräte hergestellt werden.
Koh äußert sich im Gespräch allerdings noch nicht dazu, in welchen Regionen das Falt-Smartphone an den Start gehen wird. Voraussichtlich wird sich Samsung auf wenige Märkte beschränken, neuartige Geräte wie das Galaxy Round oder Galaxy Note Edge brachte das Unternehmen vorerst nur auf dem Heimatmarkt und dann später in weiteren Ländern heraus. Wesentlichen Einfluss auf den Erfolg des Smartphones dürften zum einen der bislang noch unbekannte Verkaufspreis haben, den Marktbeobachter auf etwa 1.770 US-Dollar - etwa 1.600 Euro - schätzen.
Zum anderen ist auch die richtige Integration einer neuen Benutzeroberfläche auf das neue Geräteformat wichtig, für die Samsung eng mit Google zusammen arbeitet. Vor zwei Monaten sollen die Unternehmen eine gemeinsame Task Force für die Gestaltung eines UI für "Foldables" ins Leben gerufen haben.
Samsung will den Jahresturnus
Eine große Herausforderung, so Koh, sei es neben der Überwindung der technischen Hürden, ein Gleichgewicht aus optimaler Benutzeroberfläche, Akkugröße und leichtem Gewicht zu finden. Zwar geht der Samsung-CEO nicht davon aus, dass faltbare Smartphones die klassischen Modelle vollständig ablösen werden, dennoch werde bereits an weiteren Gerätetypen mit dem flexiblen Bildschirm geforscht - beispielsweise an Produkten, deren Bildschirme zusammengerollt werden können.
Samsung hält demnach bis auf weiteres auch am gewöhnlichen Smartphone fest. Dennoch hat der Hersteller größere Pläne für das Falt-Smartphone, es soll neben der Galaxy-S- und Galaxy-Note-Serie in einem jährlichen Turnus erscheinen. Auf einen Namen für das Gerät hat man sich bei Samsung laut Koh noch nicht geeinigt - es ist also eher unwahrscheinlich, dass es unter der derzeit kursierenden Bezeichnung Galaxy F herauskommt.