Windows-10-Oktober-Update läuft wieder

Microsoft setzt das große Oktober-Update für Windows 10 fort, bei dem es vor rund vier Wochen wegen eines krassen Fehlers die Notbremse ziehen musste. Diesmal will das Unternehmen besser aufpassen.

Viele Nutzer waren wahrscheinlich nicht betroffen, aber für Microsoft waren die Meldungen über Datenverluste durch das Oktober-Update für Windows 10 (Build 1809) und der folgende Not-Halt eine mittlere Image-Katastrophe. Deshalb haben sich die verantwortlichen Entwickler viel Zeit gelassen, um die Fehler zu finden und zu beseitigen. Bis Mitte November hat es gedauert, jetzt nimmt Microsoft mit dem Oktober-Update einen neuen Anlauf.

Nichts übereilen

Nachdem Feedback und Diagnosedaten von Windows-Insidern und Millionen Geräten ausgewertet worden seien, habe man keine Hinweise mehr auf mögliche Datenverluste gefunden, heißt es in einem Blogpost. Trotzdem will Microsoft sehr vorsichtig vorgehen und das Update zunächst nur zur Verfügung stellen, wenn ein Nutzer manuell danach sucht. Außerdem soll die Aktualisierung in Wellen nach und nach für weitere Geräte bereitgestellt werden und während des Prozesses weiter sorgfältig Feedback und Diagnosedaten beobachtet werden.

"Wenn wir entdecken, dass dein Gerät vielleicht ein Problem hat, beispielsweise eine Inkompatible Anwendung, werden wir das Update so lange nicht installieren, bis das Problem gelöst ist - auch dann nicht, wenn du nach Updates suchst", verspricht der verantwortliche Manager John Cable. Künftig plant Microsoft ein Dashboard, das alle möglichen Anlässe anzeigt, die zu einer Verweigerung eines Updates führen können. Bis dahin wird die Webseite "Windows 10 update history" regelmäßig aktualisiert.

"Windows as a Service" ist nicht leicht

Im Gegensatz zu Apple, das macOS nur für seine eigenen Geräte anpassen muss, ist der Job für die Microsofts Entwickler wesentlich komplizierter. Über 700 Millionen Geräte liefen inzwischen weltweit mit Windows 10, es gäbe über 35 Millionen Programme mit mehr als 175 Millionen Versionen und rund 16 Millionen Hardware-Treiber-Kombinationen, heißt es in einem Blogpost zur Qualitätssicherung bei "Windows as a Service". Damit ist gemeint, dass es keine großen Versionssprünge mehr gibt, sondern zweimal im Jahr Updates mit neuen Funktionen und monatliche Updates mit Sicherheitspatches, Treiberaktualisierungen etcetera.

Der Microsoft-Statistik nach läuft es in der Qualitätssicherung eigentlich besser als die spektakuläre Oktober-Update-Panne vermuten lässt. Demnach sind die gemeldeten Vorfälle seit der Veröffentlichung des Betriebssystems im Sommer 2015 stetig weniger geworden. Auch die pausierte Aktualisierung bildet da keine Ausnahme, niedriger war das Fehlerniveau von Windows 10 bisher nicht. Allerdings war das übersehene Problem bsonders krass. Vielleicht ist dies passiert, weil das Windows-10-Team seiner Sache zu sicher war. Laut "Heise.de" wurde die letzte, besonders wichtige Testphase beim Oktober-Update übersprungen.