Smartphones mit etlichen Kameralinsen werden schon fast zur Gewohnheit. Dual-Kameras sind ja nun ohnehin etwas, was bereits zum guten Ton gehört. Aber das Huawei P20 Pro mit seiner Triple-Cam überraschte Anfang des Jahres noch. Samsung setzte später noch eins drauf und veröffentlichte das Galaxy A9 mit einer Vierfach-Kamera. Doch da lacht LG vielleicht nur müde, denn ein neu gewährtes Patent deutet auf ein Smartphone mit stolzen 16 Kameralinsen hin.
Dazu muss man aber sagen, dass LG das Patent bereits 2014 beantragt hatte. Erst kürzlich wurde es jedoch veröffentlicht. Ein PDF dazu findet ihr etwa auch hier, bereitgestellt von den Kollegen von Let’s Go Digital, welche auch auf die Daten gestoßen sind. Auch wenn 16 Kameralinsen dabei auf den ersten Blick aberwitzig klingen, so hat das ganze doch einen klaren Sinn. Die Linsen sollen sich in einer 4×4-Matrix anordnen und quasi mit einem einzigen Knopfdruck eine Szenerie gleich aus mehreren Perspektiven ablichten. Primär soll das erlauben z. B. 3D-Aufnahmen zu erstellen oder die Bilder ausgiebig nachzubearbeiten.
Etwa könnte man so laut LG Objekte leicht nachträglich im Bild verschieben. Ebenso wäre es möglich, von einer Person oder einem Gegenstand den erfassten Winkel nachträglich anzupassen. Auch nennt LG das Beispiel, dass ein Mensch im Bild vom Gesichtsausdruck her ungünstig getroffen sei. Dann könnte man mit KI-Unterstützung unter Einbezug weiterer Aufnahmen seinen Kopf auswechseln. Ein Beispiel für derartige Machenschaften zeigt das nächste Bild.
Zudem könntet ihr die Hauptkamera laut dem Patent auch für Selfies einsetzen, indem ein Spiegel direkt am Gerät befestigt wäre. Ob LG das aber in der Praxis wirklich so umsetzen würde, ist wohl eher fraglich. Ohnehin ist natürlich offen, ob LG auf Basis dieses Patents tatsächlich ein Smartphone entwickeln könnte. Neben den erwähnten Szenarios wäre die Kamera mit 16 Linsen aber freilich auch für AR- und VR-Anwendungen sicherlich prädestiniert. Da kann man wohl nur abwarten.